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Hm, das Cover wirkt mit seiner Überbetonung des klassischen Elements ja nicht gerade sehr vielversprechend: jedoch, never judge a book by its cover! Also, was geht? Nach einem bombastisch angehauchten Intro starten die Schweizer Newcomer mit dem starken 'What a felony', das vermutlich sowas wie die Bandhymne darstellen wird. Und es wird klar, wohin die Reise geht: progressive Sounds der Marke EPICA, ANGRA und CONCEPTION kommen in den Sinn, vor allem aber drängt sich ein gänzlich anderer Vergleich auf: von einigen wenigen neoklassischen Elementen abgesehen, ist man stilistisch nämlich gar nicht weit von Nightwish entfernt. Lediglich die Stimmen des Frontduos Andrea Richner und Andreas Wildi, die sich im Wechselgesang ergänzen, haben so rein gar nichts mit den Finnen gemein. Will heissen, hier gibt's natürlichen, ungekünstelten Gesang statt aufgeblasenem Operngedöns. Ausserdem fühlt man sich mehr als nur einmal an die Landsmänner von Lunatica erinnert. Bombast, Härte und Melodie finden sich hier in wahrhaft perfekter Balance wieder. Überhaupt, die Melodien: einerseits zuckersüss und eingängig, auf der anderen Seite dann aber doch mit der nötigen Härte und technischen Finesse versehen. Und mit ganz viel Leidenschaft und Hingabe zelebriert. Anspieltipps gibt's keine, denn hier gilt es einfach abzuschalten, in die Musik als Ganzes einzutauchen und gedanklich in fremde Welten abzudriften. Auf Parties wird das Album also ganz sicher nie laufen, auch wenn ein dämlicher Songtitel wie 'Cyberspace' auf die falsche Fährte führen könnte. Die Erstauflage wird übrigens mit zwei zusätzlichen Bonustracks angeboten, die auf meiner Promo leider fehlen. Muss man kennen!

Musik: 9,0 Klang: 8,0