=> www.metalfactory.ch

Es gibt wohl kaum eine andere Schweizer Band, der ich es mehr gegönnt hätte, dass sie erfolgreich werden, denn die Saat, die Felony vor über einer Dekade (!) ausgeworfen haben, hätte bei guter Pflege und dem nötigen Quäntchen Glück durchaus gedeihen können. Doch als der ehemalige Sänger Matthias Stöckli, der eine Hammer-Stimme hat(te), von Bord ging, begann die unsägliche Odyssey der Suche nach (s)einem adäquaten Ersatz. Da die Schweiz in Sachen fähiger Sänger allein schon von den Demographie her im finstersten Keller rangiert, waren die Folgen absehbar: Die Band löste sich, bis auf gelegentliche Auftritte (notabene ohne Sänger!), de facto auf. Auf der Strecke blieben dabei vor allem eine ganze Latte toller Songs aus der Ecke Melodic Metal mit leicht progressiver Note. Seit gut zwei Jahren ist diese lästige Vokal-Vakanz nun endlich Geschichte, denn mit Andreas Wildi ist ein sehr guter Ersatz gefunden worden. Umso mehr freut es, dass die Band offenbar wieder neue Kräfte mobilisiert hat und jetzt als erstes handfestes Lebenszeichen mit "First works" eine tolle Retrospektive ihres bisherigen und aktuellen Schaffens abliefert. Dabei erstrahlen wieder einige der alten, fast vergessenen Perlen wie "What a felony", "Justice", "My way", "Promising heart", "Cyberspace" oder "Disappointed" in angenehm hellem Licht. Es gäbe gar noch mehr davon ("The dark", "It's my life" oder das unverwüstliche "Right to die"), aber auch die Songs jüngeren Datums lassen das vorhandene Potenzial deutlich erkennen, das in Felony steckt. Die in Eigenregie produzierte und vom Duo Sascha Paeth (u.a. Rhapsody/Kamelot) & Philip Colodetti professionell gemixte wie gemasterte CD kann sich angesichts der finanziellen Möglichkeiten durchaus hören lassen und nicht auszudenken, wenn das Teil aus dem Hause Finnvox antanzen würde! Beide Daumen hoch für Felony und hoffentlich geht es jetzt weiter aufwärts! Weitere Infos zur Band und die neue CD gibt es hier: www.felony.ch - go for it!
Rockslave
Punkte: 8.0 von 10